Apokalypse
DER 7. GENESISCHE TAG – DER TAG DER FINALEN RUHE
Apokalypse – Das Ende
DIE MATRIARCHALE RUHE NACH DEM PATRIARCHALEN STURM
—
DAS ENDE DER HERRSCHAFT DER MÄNNLICH EXPANSIVEN SINNLOSIGKEIT
Wie ich bereits erwähnt habe, betrachte ich das DAsein des Menschen, als ein Versuch des ursächlichen ALL-EIN-SEINs sich ihrer Selbst bewusst werden zu wollen. Würde man dieses ALLES- und NICHTS-seiende fragen „Wer es denn eigentlich sei?“, dann könnte es meiner Meinung nach diese Frage kaum beantworten. So musste es einen irdischen Stellvertreter erschaffen, dem es ihr Anliegen nach Selbsterkenntnis einhauchen konnte.
Der Mensch betrat also am 6. Tag das Spiel des Erinnerns und sah sich mit der Frage „Wer bin ich eigentlich?“ konfrontiert, die ihn ein Leben lang zwingen wird, seine innere Leere der Unkenntnis seiner Selbst mit dem auf integrative Ganzheitlichkeit bedachten Sinn, die addierende Assimilation des Geteilten, wieder auffüllen zu wollen. Dazu war der Mensch gezwungen im Angesicht seiner Selbst, das ihm Fehlende wieder finden zu müssen, welches immer den Tod unseres „ach so freiwilligen“ EGOs einfordern wird.
Die fromvollendete Materie als adamischer Austragungsort ist gnadenlos, wie schonungslos den Gesetzmässigkeiten des patriarchal einteilenden weissen Lichts unterworfen. Daher kann sich der Suchende, der mit dem Licht bewaffnete Mensch in der dual geteilten Welt von ICH (EGO) und NICHTICH (Du) nur durch die beziehende Mangel/Wunsch-Bedürftigkeit auf das ihm Fehlende hinzu bewegen.
Sobald der Mensch quasi stehen bleibt, zur Ruhe kommt, ist er dem matriarchal Form auflösenden Tode geweiht und die sprichwörtliche Apokalypse, die Ruhe nach getaner Arbeit verdrängt die patriarchale Aktivität, die wir mit dem Sinnbild des Lebens in Verbindung bringen.
Die in der GENESIS umschriebene Apokalypse ist wiederum nur eine polar abgestiegene Erinnerung, dass der aktive Mensch, um ins Paradies heimkehren zu dürfen, sein auf Extraversion ausgerichtete „Mein Wille geschehe“ sterben lassen darf bzw. muss.
In der auf sich selbst konzentrierte Passivität finden wir unser matriarchal urweiblich Sinn erfüllendes Motiv, welches zwingender Weise vom patriarchal geblendeten Menschen das finale Licht ausknipsen verlangen bzw. einfordern muss, um der Schöpfung wieder bedingungslos Trauen-zu-Dürfen.
Eine Form von ganzheitlichem Bewusstsein, welches der Mensch im Lichte seines bedürftigen SEINs kaum imstande ist zu verstehen, deshalb macht sich die Angst vor dem schwarzlichtigen Tode, die Welt jenseits des Lichts in uns breit und die erhoffte Heilung muss den Umweg über das leidvolle Schicksal gehen.
Die CLAVIsophische Quintessenz unserer „gefallenen“ Existenz denke ich darin zu finden, dass wir unsere dürstende, auf unseren egoistischen Vorteil bedachte Willensäusserung „Mein Wille geschehe“ opfern müssen, um den Geist des dual harmonischen „Ihr Wille geschehe“ wieder erkennen zu können.
Im Zuge einer wahrhaftigen Suche nach sich selbst, muss sich der Mensch jedoch im Klaren sein, dass der Preis für seine himmlische Heimreise, sein Wünschen sein wird.
All unsere Wünsche, egal, wie diese daher kommen und in welchem farbenprächtigen Packpapier wir diese positiv Denkend formuliert haben und im Kontext unseres „Mein Wille geschehe“ der Welt verkünden, resultieren letztendlich aus unserer inneren Leere, unserem inneren Mangel nicht gestillt zu sein.
Somit und das wird dem einen oder anderen Leser nicht sonderlich gefallen, geht es im Leben nicht darum alles erdenkliche und unerdenkliche daran zusetzen, damit man sich die Wünsche erfüllen kann, nein, es geht darum an einen Punkt zu kommen an dem man sich ausserstande fühlt, noch irgend einen Wunsch formulieren zu können – ein Zustand vollkommener Unbedürftigkeit, innerer Zentriertheit, vollkommener Harmonie und Ruhe, der es nicht mehr notwendig macht, einen Wunsch haben zu müssen, da einem in der Mitte nichts mehr fehlt – man befindet sich dann in der reinsten Form von Liebe und im Einklang mit sich und zu sich selbst und kann sich nun dem Leben als Geschenk offenbaren ohne etwas dafür haben zu wollen oder tun zu müssen.
Der Mensch befindet sich im Zentrum der fliessenden Ruhe – der reinsten Form von „Ihr Wille geschehe“.
In diesem paradiesischen Zustand finden wir uns in der matriarchal formlosen Dunkelheit des nunmehr wieder geistigen SEINs wieder „blind“ zurecht, bedürfen kein Vertrauen schaffendes, in „Gut“ und „Böse“ einteilendes und scheinheiliges Licht mehr, da wir sorglos im in sich selbst ruhenden HIERsein sein können.
So kann sich uns die Schöpfung in ihrer ganzen Grösse offenbaren, doch dazu muss der patriarchal ungekrönte Herrscher der adamischen Materie seinen von ihm zu Unrecht eingeforderten Thron gänzlich räumen.
Dies ist das Geheimnis des 7. genesischen Tages der apokalyptischen Ruhe, denn die männliche Aktivität hat ihre sehnsüchtige Bedürftigkeit (der Wunsch und die Sehnsucht auf ein besseres Leben) DAsein-zu-Müssen, zum Wohle der weiblichen Passivität vollkommen ganz-seiend überwunden.
Der Mensch hat seinen ihm eingehauchten Auftrag erfüllt und ist sozusagen Heim gekehrt und es wurde still in ihm…
Der 7. Tag der Genesis ist dem Sonntag gewidmet – also dem Tag der SONNE. Die in meiner Sicht der Dinge als Sinnbild für unser aller EGO steht.
Somit und damit als Essenz der Genesis steht der 7. genesische Tag für den Tod unseres solaren EGO’s.
Erst durch den Tod unseres EGOs ist es uns überhaupt möglich ins Paradies (unser ehemalige Mutterschoss – ALL EIN SEIN) aufzusteigen und wieder darin heimzukehren – wie einst der verlorene Sohn (Sohn steht hier für den Menschen, unabhängig seines physischen Geschlechts!!)…
Es grüsst dich herzlich,
Andreas Clavadetscher
© 2024
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