STIER

8 Mai 2024ASTROLOGIE

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Tradition

ASTROLOGIE

Das Prinzip des Selbstwerts

Nach dem ungestümen Aufkeimen der Natur und der damit einhergehenden neuerlichen Lebendigkeit, geht es nun im 2. Zeichen darum den neu eigenommenen Raum in Besitz zu nehmen und diesen zu zu definieren.

Dadurch entsteht ein tiefes Gefühl der Sicherheit, die wiederum den Eindruck entstehen lässt, ich bin es wert diesen Raum einzunehmen und gegen aussen abzugrenzen.

Da sich das Leben nun nur noch auf sich selbst bezieht und gegrenzt, ist es auch nachvollziehbar, dass die anfänglich triebhafte und ungezügelte Energie, die im Widder steckt, stecken muss, sich extrem verlangsamt, sodass dem Stier kein Tempo inne wohnt – gemütlich und gemächlich ist dieses Prinzip.

Sein Statement: ICH HABE…

ARCHETYPISCHE FIGUR

ZEITSPANNE
ELEMENT
KREUZ
TEMPERAMENT
ENERGIE
GESCHLECHT
AUSRICHTUNG
OPPOSITIONSZEICHEN
KÖRPERLICHE ENTSPRECHUNG

DER BAUER

21.04. – 20.05.
ERDE
FIX
PHLEGMATISCH
MAGNETISCH
WEIBLICH
INTROVERTIERT
SKORPION
NACKENBEREICH, MUSKELN

DAS WESEN STIER

Meine nachfolgenden Erläuterungen zum Tierkreiszeichen Stier sind wiederum rein archetypischer Natur und berücksichtigen keine Form der Färbung durch andere Horoskopelemente.

Als 2. Zeichen innerhalb des klassischen Tierkreises gehört es zu der primären Aufgabe des Zeichenprinzips Stier, den zuvor im Zeichen Widder geborene Funken des ICH BIN… nun in eine konkrete Form des ICH HABE… zu bringen.

Im Gegensatz zum kardinalen also injizierenden Feuerelement des Widders gehört der Stier zum bedächtigen Erdelement. Dieses Element hat immer etwas mit Materie, mit Körperlichkeit, mit Form haften und letztendlich mit etwas langsamen und vielleicht auf den ersten Blick mit etwas Trägem, Behäbigen und Unflexiblen zu tun.

Weil die altbekannte Astrologie die Königin des analogen und gleichnishaften patriarchalen Denkens ist, kann ich die Geburt des Menschen eins zu eins mit dem Keimen eines Samenkorns vergleichen.

Im Widder erhielt das Leben die ultimative Starterlaubnis, das „Ready to go“, welches der unsichtbaren Idee ein beispielhafter Kirschbaum sein zu wollen, die notwendige Durchsetzungskraft für das Auskeimen zur Verfügung gestellt hat.

Was im Widder nun ausgekeimt ist und fortan im Leben bestehen, im Sinne von Überleben will, ist unbewusst dazu angehalten, sich in der Materie zu verwurzeln, sich auf diese einzulassen, einen (seinen) Platz zu ergattern und einzunehmen, sich dadurch von Rest abzugrenzen, um sich letztendlich darin sicher fühlen zu können.

Stier von Johfra Bosschart

Im Zeichen Stier geht es also um Themenbereiche wie:

  • Selbst/Abgrenzung (das eigene Gärtchen)
  • Selbst/Verwurzelung (sich in und auf die Materie einzulassen)
  • Selbst/Sicherheit (wenn ich einen eigenen Platz habe, mich darin eingenistet habe, dieses auch geniessen kann (darf), dann fühle ich mich in mir sicher)
  • Selbst/Genusses (ich liebe meinen Raum, meinen Körper und alles Materielle)
  • Selbst/Wert (wenn ich „JA“ zu meiner inneren Idee gesagt habe, bin ich es auch Wert diese wahr werden zu lassen, also ganz im Hier zu sein).

Hier, in meinem Körper (mein Reich) kann ich aber nur sein, wenn mein EGO sich nicht gegen diese Einnahme von Raum und Materie widersetzt.

Kein Kirschbaum kann zu einem wahren Prachtsbaum gedeihen, wenn er sich nicht zuvor solide im Erdreich verwurzeln konnte. Ist der Untergrund zu steinig und/oder ohne nährstoffreiche Erde dann gerät das Wachstum des Baumes bereits in den ersten Tagen seines Seins in arge Bedrängnis.

Wollen zu viele Bäume gleichzeitig am gleichen Ort ihre Wurzeln in den Boden rammen, so bleibt der sog. Schwächste auf der Strecke und zwar nicht weil die anderen effektiv stärker wahren oder sind, sondern weil der in der Verwurzelung gehemmte Baum seinen Raum nicht wirklich für sich selbst nutzen und in Anspruch nehmen konnte. Seine Selbst/Abgrenzung war zu löcherig, zu durchlässig, so konnten die von aussen kommenden „Gegner“ ohne grosse Gegenwehr, quasi in einem leichten Spiel sich in meinem Gärtchen einnisten, welches immer auf meine Kosten gehen wird.

Es ist extrem wichtig, dass man den Bezug zur Materie und deren Wert für das Leben nicht aus den Augen verliert – auch wenn der werbetechnisch geschickt eingesetzte Slogans „Mein Haus, Mein Auto, Mein Frau, etc.“ die übertriebene Kompensationsform als die Lösung aller Sorgen proklamiert, uns als das Ei des Kolumbus verkaufen möchte und damit den Konkurrenzkampf als der einzige Weg ins Glück idealisiert, ist der Wert, den die Materie für unser Leben und Überleben hat nicht zu vernachlässigen.

Durch die Zugehörigkeit des Stiers zu den fixen Zeichen hat er immer auch etwas bewahrendes und beständiges an sich – so können wir all unsere Traditionen, Brauchtümer etc. diesem Prinzip zuordnen.

Wer also gerne im Althergebrachten, in gewohnten Mustern seine Zukunft verbringen möchte, der sollte mal einen mutigen Blick auf seinen inneren Stier werfen.

Der Stier hat, wie seine animalisches Vorbild auch die Tendenz sich alles ein paarmal durch den Kopf gehen zu lassen bevor das Aufgenommene wirklich verdaut werden kann – ergo tut sich der Stier immer schwer wenn es um Veränderungen geht, vor allem wenn dies eine gewisse Form der Plötzlichkeit in sich tragen, unabhängig ob es dabei um eine neue Arbeitsstelle, seinem neuen Auto, eine/m neuen Partner/in, einem neuen Wohnort etc. geht – Stier und Veränderung passen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge – nämlich gar nicht.

Der Stier liebt die Gemütlichkeit – nur keine Hektik aufkommen lassen, lautet seine Devise – Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.

Da es beim Stier um die Fähigkeiten Abgrenzung, Wertedefinition, Körperlichkeit, Besitz (Haben vor Sein), Genuss, Sicherheit und Verwurzelung geht, kann man ohne übertreiben zu wollen festhalten, dass wir im Augenblick unserer Geburt sofort, also unmittelbar mit diesen Themenbereichen konfrontiert werden.

Rufe ich nach der mich stillenden Brust und sie wird mir nicht dargereicht – werde ich als Neugeborenes unmittelbar mit meinem eigenen Konzept des Selbst/Wertes konfrontiert – bin ich es überhaupt wert, gestillt und genährt zu werden?

Durch unsere Geburt verlieren wir unseren sicheren Hafen, der Ort wo wir uns zuvor neun Monate niedergelassen, also sinnbildlich verwurzelt haben, und nun soll Schluss mit Lustig sein – wird mir nach der Geburt sofort das Gefühl vermittelt, dass alles gut ist und ich mich sicher fühlen kann, wird sich meine Selbst/Sicherheit anders im Leben zeigen und durchsetzen, als wenn zB. in den ersten Minuten des Übertrittes zu mir nicht geschaut, ich alleine gelassen wurde – die Frage darf ich mich künftig im Leben sicher fühlen, wird einer meiner Kernaufgaben sein, denen ich mich im Leben stellen darf.

STADIEN DES AUSDRUCKS

ZUWENIG
(HEMMUNG)

ZUVIEL
(KOMPENSATION)

ERLÖST
(ERWACHSEN)

AUSWEG
(SOMATISIERUNG)

ACL Ausdrucksformen Stier

Auch wird unsere Fähigkeit Altes, uns Gewohntes und Vertrautes endgültig verlassen zu müssen, um an neue Ufer zu gelangen, um uns dort wieder neu zu verwurzeln, auf eine harte Prüfung gestellt – usw.

Wir können festhalten, kaum ist die Schale des Samenkorns aufgebrochen, fängt der unablässige Überlebenskampf an, da bleibt einem kaum die Zeit das Leben einfach geniessen zu können und doch ist diese Stier-Fähigkeit eine der Schönsten überhaupt – plegern und einfach nichts tun – pures geniessen, im Hier und Jetzt – eine Fähigkeit, die unsere umtriebige 24-stunden Leistungsgesellschaft am besten dahingehend kompensiert, dass sie den Genuss des Seins in die Dinge, die wir uns dank unserer harten Arbeit nun endlich leisten können, umlagert und anhaftet. Wer hat, darf es (auch) geniessen – scheint unsere innere Antriebsfeder zu sein – denn wer nichts tut, darf auch nichts (vom Leben) erwarten.

Als weiblich magnetischer Pol will der Stier das Leben mit Haut und Haaren geniessen und auf sich zukommen lassen – es ist das wohl sinnlichste Prinzip im Tierkreis da es sich seines Körpers und dessen Wert bewusst ist. Der Stier liebt die sanften Streicheleinheiten, er ist es, der uns auf körperlicher, also materieller Ebene das Leben geniessen lässt, ergo gehört unsere Genussfähigkeit ebenfalls zu einem seiner Kernfähigkeiten.

Mit der Geburt in die Materie, also „dem Rauswurf“ aus dem Paradies entstand in der Tiefe unseres Wesens ein Gefühl des Mangels und dieses innere Zuwenig, an Sicherheit, an Haben und Sein, Verwurzelung, Genussfähigkeit versuchen wir durch unsere Wünsche und Ziele, die ja letztendlich nichts anders sind als konzentrierte Wünsche, um die innere Leere aufzufüllen, zu kompensieren und da ist es logisch, dass das Wertgebilde im Zuge unserer Entwicklung eine andere Definition erhalten hat, als noch vor Tausend Jahren, wo das körperliche Überleben das höchste Ziel des Lebens selbst war.

Heute fehlt dieses Gefühl vollkommen, so konnten sich die kompensatorischen Auswüchse mehr und mehr in unserem Bewusstsein verwurzeln und als neue Garanten für Sicherheit einen wichtigen und erstrebenswerten Platz in unserem Kopf und Herz ergattern.

Die Stier-Energie mutiert zunehmend zu einem Prinzip der Sicherheit – alles soll so bleiben wie es wahr, denn was uns gestern nicht umgebracht hat, wird uns auch morgen nicht nach dem Leben trachten – so glaubt es wenigstens unser EGO.

Stier von Stephanie Pui-Mun Law

Wert heisst damit nicht nur physischer Besitz, sondern auch unsere Glaubenssätze und dem sich daraus entwickelten individuellen Wertesystem – Wer glaubt, jeder Millionär ist ein Gauner, wird alles daran setzen, selbst nie zum Millionär werden zu müssen, denn dann würde sein vorherig vernichtendes Urteil auf einem selbst zurück fallen und wer (EGO) will das schon – Glauben heisst zwar nicht Wissen, aber es bedeutet mindestens ein Wertsystem zu haben und da ist auch schon was, an dem man sich festhalten (Sicherheit) kann.

Unter „Besitzen“ kann man also auch all das ein- und zuordnen, dem ich irgend einen Wert beimesse – ICH HABE – heisst also auch ein Bild von Materie, von Gedanken, von Moral, von Ethik, in uns zu tragen und das haben wir, jeder für sich und jeder nach seinem eigenen Gusto.

Sobald jedoch die Transformationskraft des Skorpions (das gegenüberliegende Zeichen) in unserem Leben aktiv Einfluss nehmen will, also unsere gewohnten Wertkonstrukte (Glaubenssätze) über den Haufen werfen will, macht sich die Verweigerung unseres EGO in Form von Nackenschmerzen bemerkbar.

Es scheint so zu sein, als würden wir den Aufstieg ins Bewusste Sein (Bauch – Kopf) mit allen uns (EGO) zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern wollen. Wir weigern uns sozusagen erwachsen zu werden und suhlen uns lieber in der Rolle des bedürftigen und ungestillten Kindes, welches immer und überall nach der Mutterbrust sucht.

Unsere Seele strebt eine Veränderung in unserem Leben an, aber unser ausgehungerte Bauch lässt diese notwendige Veränderung einfach nicht in den Kopf aufsteigen (im Übrigen Sitz unserer Widder-Energie), sodass sich die plutonische Transformationsenergie, die hinter diese Veränderung steckt, immer mehr in unserem Nacken (an)staut.

Diese Form der Verweigerung lässt unseren Nacken (das Nadelöhr zum Bewusstsein) immer steifer und verhärteter werden, welches sich dann als lästiger und unangenehmer Verspannungsschmerz zeigt. Nackenverspannungen sind bereits zu einer Art Volkskrankheit geworden, dem Motto des Stiers folgend: Hier darf ich kollektiv-neurotisiert sein, hier habe ich einen Ort gefunden, wo ich mich verwurzeln und einnisten darf und die Veränderung nicht zulassen will.

Berufe, die mit dem Stier sehr eng in Verbindung stehen und keinerlei Wertung sein sollen, denn wie gesagt, ohne Stier-Energie verkommt die Widder-Energie zu einem Rohrkrepierer, sind:

Alle ländlichen Berufe, wie Bauer, Landschaftsgärtner, Getreide-, Obst- und Gemüsebauern, etc., sinnliche Berufe, wie Köche, Bäcker, Berufe in der meist unflexiblen Verwaltung, Berufe, die pragmatisch und beständig klar definierten Vorgaben folgen müssen, wo es keine Abweichung vom gewohnten Vorgehen geben darf, wie Beamte, Immobilienberufe, Berufe, die mit Werten in Verbindung stehen, wie Schmuckherstellung, Bankberufe, etc. Ich würde auch alle Formen von Massagen dem Stier-Prinzip zu ordnen, da diese immer auch eine sinnliche Komponente in sich trägt.

Wobei es wenig wirklich „reine“ Stierberufe gibt, vielfach sind es Mischberufe, die in ihrer Basis jedoch dem Anforderungsprofil des Stier-Prinzips entsprechen müssen, andernfalls kann sich ein Stier dort nicht sicher und wohl fühlen.

Die beiden vorherigen Stier-Bilder sollten dir zudem einen Einblick in die Natur des pragmatischen und bedächtigen Stiers ermöglichen. Auch möchte ich anmerken, dass es noch vieles zum 2. Prinzip des Lebens zu schreiben gäbe, aber dies würde hier zu weit führen.

In der Hoffnung dir den Stier ein wenig näher gebracht zu haben, freue ich mich auf deinen Kommentar zum Stier, deinen persönlichen Erfahrungen rund um diese Energie.

Es ist mir einfach wichtig, dass meine Homepage mit jedem Tag lebendiger und informativer werden darf, aber ohne deine aktive Mithilfe, deinen individuellen Beitrag ist die Umsetzung meines Anliegens nicht möglich, daher schon jetzt mein herzliches DANKESCHÖN an dich für deine Aktivität.

Daher lade ich dich jetzt ein, möchte dich ermuntern und zugleich bitten, das was dich bewegt, dir einfällt, hier kund zu tun, denn es soll auch eine Plattform des Austausches, der Information werden und gleichzeitig immer den gegenseitigen Respekt waren.

In diesem Sinne danke für dein HIERsein.

Herzliche Grüsse,

Andreas Clavadetscher
© 08. Mai 2024

BILDNACHWEISE

Pixabay – lizenzfreie Bilder/Fotos
Johfra Bosschart (15.12.1919 – 06.11.1998)
Stephanie Pui-Mun Law – http://www.shadowscapes.com/index.php
Entwicklungsstufe 2. Stier – erstellt von Andreas Clavadetscher

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